16.10.2016 (Harald Keilhack) –
Dreimal ging es bisher gegen den SK Lauffen, meist waren wir knapper Außenseiter und in der Tabelle am Schluss auch hinter ihnen, doch jedes Mal hatte es am Ende 5:3 für uns geheißen. Diesmal entführten die Gäste mit demselben Ergebnis die Punkte.
Bei uns fehlte erneut Zimber. Lauffen hat ja tragischerweise Thomas Heinl verloren, dafür aber mit dem wohl familiär im Verein verankerten Schlötzer (spielte zuletzt 2. Liga und Oberliga im Badischen) mehr als gleichwertigen Ersatz. Nach dem „Grand ohne Zweien“ gegen Grunbach – Schnepp und Schlötzer sind wohl neben den Großmeistern die stärksten Spieler der Liga – war man gegen uns (erwartungsgemäß) in Bestbesetzung angetreten, so dass wir im Schnitt ca. 80 DWZ-Punkte schwächer waren. Da das bei den Vorjahressiegen aber ähnlich war, ließen wir uns deshalb freilich keine grauen Haare wachsen.
Es ließ sich auch passabel an – fünf scharfe Sizilianer an den Brettern 3-7, Beyer und Keilhack kamen gut aus der Eröffnung, unverbindliche Klötzchenschieberei an Brett 8. Spektakulär wurde es mal wieder bei Schweizer-Herbert. Dessen Gegner hatte schon in der Eröffnung einen Zentrumsbauern eingestellt, und es gab wohl auch andere Wege, jedenfalls opferte Schweizer-Herbert dann seine Dame gegen drei Figuren, mit riesiger Initiative. Schlecht lief der Sizilianer von Anfang an nur bei Klaus. Beyers Gegner verbrauchte in einer bekannten – und zu erwartenden – Theoriestellung schon mehr als die Hälfte seiner Zeit und verkünstelte sich beim Versuch, ehrgeizig zu spielen, zunehmend. Keilhack hatte vor seinem Gegner, der mit 17 Jahren sogar mal Co-Sieger in Schwäbisch Gmünd war (mit 7½ aus 9), vielleicht etwas zu viel Respekt – die kontrollierte Offensive war an 1-2 Stellen etwas zu „kontrolliert“; sprich, konkrete Aktion mit Aussicht auf Vorteil wäre angesagt gewesen.
Schuster bekam derweil trotz etwas merkwürdigen Hinundherziehens mit dem Läufer einen Riesenangriff mit seinem c3-Sizilianer. Nach 3 Stunden Spielzeit hatte sein Gegner es immer noch nicht geschafft, den Läufer f8 zu entwickeln. Klehr spielte mit seinen Schwerfiguren gleichfalls druckvoll auf Angriff, doch in jenem Sizilianisch-Stellungstyp ist das eher normal und objektiv unklar.
Als Erster war dann der Chef de Boer fertig; Remis in einem kurz zuvor noch gleichfalls spannend aussehenden Sizilianisch-Duell. Ersatzmann Giraud fehlte wohl die Abgeklärtheit, und aus Scheindrohungen wurden bald echte. Auch Klaus musste im Angriff kapitulieren. Doch beim Stand von ½:2½ schien noch nichts entschieden, Schweizer-Herbert stand glatt auf Gewinn, Beyer hatte einen Bauern gewonnen, Klehr wirbelte weiterhin.
Zwar gewann dann alsbald Schweizer, doch nachdem sich Klehr den (für diesen Stellungstyp üblichen) Konter in der Mitte eingefangen hatte, sanken unsere Aktien stark, zumal auch Beyer seinen Mehrbauern „verschusselte“ (O-Ton) und Schuster seinen Elfmeter neben das Tor setzte.
Beim 1½:3½ liefen dann noch drei Partien, doch bei allen war das Geschehen verflacht. Beyer machte Remis, dann Keilhack, und schließlich hatte auch Schusters Gegner – der inzwischen selber auf Gewinn spielte – ein Einsehen: 3:5.
In der Tabelle wird es schwer werden, mehr als zwei Mannschaften (Backnang und Hall II) hinter uns zu lassen. Vor allem sind neben Herbert-Schweizer (2 aus 2!) alle(!) anderen Spieler bislang sieglos. Und das ist so wohl zu wenig.