10.04.2017 (Harald Keilhack) – Nach dem 3:5 gegen Schwäbisch Hall II und 2:6 Punkten glaubte in dieser unglaublich schweren Saison niemand daran, doch Feuerbach hat es doch noch geschafft: Nach der Niederlage gegen das Kellerkind wurde tatsächlich im neuen Jahr eine Serie mit 8:2 Punkten hingelegt. Und das war auch nötig, bzw. mindestens 7:3 Punkte. Aufgrund der guten Moral und Einsatzbereitschaft – angesichts der mehr als dünnen Spielerdecke – jedoch letztlich hoch verdient.
Gegen Grunbach waren die Vorzeichen ungünstig, denn schon vor der Saison kündigte Kapitän de Boer seinen Verzicht aus familiären Gründen an. Da auch der (einzige verbandsligataugliche!) Ersatzmann Wenninger kränkelte, beschlossen wir, den gegnerischen GM Skembris kampflos zu beschenken. Paarungen und Farbverteilungen erschienen uns so wesentlich günstiger – und wir behielten Recht.
Die Ausgangslage war klar: Wir sollten gewinnen, oder zumindest 4:4 spielen, was und eine 75%-Chance gab. Grunbach – eigentlich als Medaillenanwärter gestartet und mit einer katastrophalen Saison – musste je nach den anderen Ergebnissen evtl. sogar mit 5½ gewinnen und wäre bei einem 4:4 sicher abgestiegen. 0:1 hinten also, Bretter 2-4 DWZ-gleich (bei Beyer und Keilhack aber nach wie vor das Handicap schwerer Belastungssituationen durch Angehörige), 5-7 spürbarer Außenseiter, einzig mit Herbert-Schweizer an Brett 8 waren wir Favorit: Der Gegner hatte da eher Luxusprobleme und ließ Schnabel und Telioridis zuschauen und statt einem dieser beiden die 100 DWZ-Punkte schwächere Linda Gassmann spielen. Am Ende vielleicht eine Fehlentscheidung. Bei uns war sogar Edelkiebitz Giraud verhindert, so dass die ganze Zeit sieben einsame Feuerbacher den ca. 20 anwesenden Grunbachern gegenüberstanden.
Die Grunbacher Bretter 2 und 3 schienen gut eingestellt bzw. vorbereitet auf uns. Schon König an 4 spielte jedoch eine schwache Eröffnung, Grunbachs Brett 5 opferte wenig stichhaltig einen Bauern, auch deren Brett 7 zeigte eine zu optimistische Aktion mit (vorübergehendem?!) Bauernopfer, und auch Herbert-Schweizer kam mit Schwarz solide bis gut ins Spiel. Sorgen machten allenfalls eine Fehlentscheidung von Beyer ausgangs der Eröffnung und der etwas passiv behandelte Sizilianer von Klaus gegen einen deutlich DWZ-stärkeren Gegner. Die Grunbacher Taktik zeigte sich dann, als an Brett 3 und 4 sehr frühe Remisangebote kamen, beide wurden jedoch abgelehnt. Keilhack retournierte das Angebot jedoch einige Züge später, im vermeintlichen Glauben, seinen leichten Eröffnungsvorteil verspielt zu haben. Wie schon gegen Ingersheim war das jedoch keineswegs der Fall – jeweils „plus 0,3“ am Schluss, eine solide Saison mit ungefährdeten +2 =7, letztlich jedoch etwas zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht.
Freilich sah es beim Stand von ½:1½, bei dem es lange bleiben sollte, jedoch schon ganz gut aus. In unserer günstigsten Paarung (trotz DWZ-Gleichheit), Zimber (5 aus 5!) gegen König (1½ aus 8) wurde der Grunbacher immer weiter zurückgedrängt, mit Turm, je zwei Läufern und natürlich den Königen hing König mit T, L, L, K auf der Grundreihe fest, während Zimber auf der zweiten Reihe eingedrungen war. Beyer erreichte trotz fortbestehenden Nachteils in einem komplizierten Endspiel nach Augenschein wieder die Remisbreite. Schusters Gegner bekam seinen Bauern wieder zurück, stand im Turmendspiel aber mit dem Rücken zur Wand. Klaus erhielt mit Figuren-Scheinopfer und (echtem) Bauernopfer Gegenspiel, die Stellung wurde scharf und völlig unklar. Ebenso wurde bei Klehr auf drei Resultate gespielt, der jetzt zwei Bauern für die Qualität hatte und auf seinen starken Freibauern setzte, während die gegnerischen Schwerfiguren seinen König anstarrten. Herbert-Schweizer solide bis leicht besser und nie in irgendeiner Gefahr.
Sand im Getriebe aber bei unserem Mister 100 Prozent: Eine kleine Gegenspieldrohung übersehen, trotz riesigen Zeitvorteils nochmal falsch reagiert, und plötzlich erwachten alle Figuren von König. Zimber musste schon in die Trickkiste greifen, um einen sofortigen Untergang zu vermeiden, doch der Trick hatte auch ein verstecktes Loch mit Figurenverlust. König ging daran vorbei und begnügte sich mit der (remisverdächtigen) Abwicklung zu einer Stellung mit Mehrbauern bei Bauern auf einem Flügel. Auch bei Beyer ging es jetzt eher wieder abwärts. Schuster baute seine Vorteil geduldig aus.
Kurz vor der Zeitkontrolle brach dann Linda Gassmann aus zumindest haltbarer Stellung schnell zusammen: 1½:1½ und 6 aus 8 in der Saison für Herbert-Schweizer. Eine schöne Kombination mit Blick auf seinen d-Freibauern brachte Klehr an: 2½:1½ mit der Zeitkontrolle. Allmählich kristallisierten sich die Ergebnisse Verlust für Beyer, Remis für Zimber und Sieg für Schuster heraus, wenngleich sich das alles noch hinzog. Einzig bei Klaus war trotz Zeitnot-Gezocke eine Klärung ausgeblieben, mit vielen Figuren auf dem Brett und beiderseitig in der Luft liegenden Mattüberfällen blieb es hoch spannend. Etwa eine Viertelstunde nach Zeitkontrolle hieß es dann mit den sich andeutenden Ergebnissen 4:3 für uns.
Grunbach war damit abgestiegen, bei uns hing es ggf. von den anderen Ergebnissen ab. Aus sportlichen Gründen kämpfte Vielsack natürlich weiter. Klaus musste noch eine Qualität geben, hatte aber zwei Bauern und – eben durch das Qualitätsopfer – ein starkes Läuferpaar. In einer nach wie vor scharfen Mittelspielstellung lebten beide Gegner von ihrem finalen 30-Sekunden-Bonus. Doch schließlich platzte die Stellung von Weiß, Klaus wie schon gegen Stuttgart nervenstark, und 5:3!
An Grunbach Sympathiepunkte für die sportliche Einstellung, Fairness, und sie haben es überraschend leicht verdaut!
Mitabsteiger von Grunbach ist Ingersheim nach einem 4:4 gegen Lauffen, bei einem 4½ für Ingersheim hätte übrigens Stuttgart II ins Gras beißen müssen. Glückwunsch an Meister Wolfbusch; Spraitbach brachte auch gegen Böblingen II zwei Großmeister und ging – seltsamerweise – einzig im Spitzenspiel gegen Wolfbusch ohne Fremdverstärkung ans Brett. Das „kleine Finale“ um den letzten Platz gewannen fünf Haller gegen acht Backnanger.
Nächste Saison kommt mit Ludwigsburg eine konkurrenzfähige, aber nicht überstarke Mannschaft hinauf, mit Sontheim II ein sicherer Abstiegskandidat und mit Schönaich II ein weiterer Unsicherheitsfaktor mit möglichen, aber nicht garantierten Großmeistereinsätzen. Und von oben Sontheim I sowie – wahrscheinlich – Erdmannhausen, bei denen ein weiterer Zerfall droht. Schwer wird es natürlich wieder, während Grunbach ziemlich sicher durch die Ostalbliga marschieren wird.
Gegen Grunbach waren die Vorzeichen ungünstig, denn schon vor der Saison kündigte Kapitän de Boer seinen Verzicht aus familiären Gründen an. Da auch der (einzige verbandsligataugliche!) Ersatzmann Wenninger kränkelte, beschlossen wir, den gegnerischen GM Skembris kampflos zu beschenken. Paarungen und Farbverteilungen erschienen uns so wesentlich günstiger – und wir behielten Recht.
Die Ausgangslage war klar: Wir sollten gewinnen, oder zumindest 4:4 spielen, was und eine 75%-Chance gab. Grunbach – eigentlich als Medaillenanwärter gestartet und mit einer katastrophalen Saison – musste je nach den anderen Ergebnissen evtl. sogar mit 5½ gewinnen und wäre bei einem 4:4 sicher abgestiegen. 0:1 hinten also, Bretter 2-4 DWZ-gleich (bei Beyer und Keilhack aber nach wie vor das Handicap schwerer Belastungssituationen durch Angehörige), 5-7 spürbarer Außenseiter, einzig mit Herbert-Schweizer an Brett 8 waren wir Favorit: Der Gegner hatte da eher Luxusprobleme und ließ Schnabel und Telioridis zuschauen und statt einem dieser beiden die 100 DWZ-Punkte schwächere Linda Gassmann spielen. Am Ende vielleicht eine Fehlentscheidung. Bei uns war sogar Edelkiebitz Giraud verhindert, so dass die ganze Zeit sieben einsame Feuerbacher den ca. 20 anwesenden Grunbachern gegenüberstanden.
Die Grunbacher Bretter 2 und 3 schienen gut eingestellt bzw. vorbereitet auf uns. Schon König an 4 spielte jedoch eine schwache Eröffnung, Grunbachs Brett 5 opferte wenig stichhaltig einen Bauern, auch deren Brett 7 zeigte eine zu optimistische Aktion mit (vorübergehendem?!) Bauernopfer, und auch Herbert-Schweizer kam mit Schwarz solide bis gut ins Spiel. Sorgen machten allenfalls eine Fehlentscheidung von Beyer ausgangs der Eröffnung und der etwas passiv behandelte Sizilianer von Klaus gegen einen deutlich DWZ-stärkeren Gegner. Die Grunbacher Taktik zeigte sich dann, als an Brett 3 und 4 sehr frühe Remisangebote kamen, beide wurden jedoch abgelehnt. Keilhack retournierte das Angebot jedoch einige Züge später, im vermeintlichen Glauben, seinen leichten Eröffnungsvorteil verspielt zu haben. Wie schon gegen Ingersheim war das jedoch keineswegs der Fall – jeweils „plus 0,3“ am Schluss, eine solide Saison mit ungefährdeten +2 =7, letztlich jedoch etwas zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht.
Freilich sah es beim Stand von ½:1½, bei dem es lange bleiben sollte, jedoch schon ganz gut aus. In unserer günstigsten Paarung (trotz DWZ-Gleichheit), Zimber (5 aus 5!) gegen König (1½ aus 8) wurde der Grunbacher immer weiter zurückgedrängt, mit Turm, je zwei Läufern und natürlich den Königen hing König mit T, L, L, K auf der Grundreihe fest, während Zimber auf der zweiten Reihe eingedrungen war. Beyer erreichte trotz fortbestehenden Nachteils in einem komplizierten Endspiel nach Augenschein wieder die Remisbreite. Schusters Gegner bekam seinen Bauern wieder zurück, stand im Turmendspiel aber mit dem Rücken zur Wand. Klaus erhielt mit Figuren-Scheinopfer und (echtem) Bauernopfer Gegenspiel, die Stellung wurde scharf und völlig unklar. Ebenso wurde bei Klehr auf drei Resultate gespielt, der jetzt zwei Bauern für die Qualität hatte und auf seinen starken Freibauern setzte, während die gegnerischen Schwerfiguren seinen König anstarrten. Herbert-Schweizer solide bis leicht besser und nie in irgendeiner Gefahr.
Sand im Getriebe aber bei unserem Mister 100 Prozent: Eine kleine Gegenspieldrohung übersehen, trotz riesigen Zeitvorteils nochmal falsch reagiert, und plötzlich erwachten alle Figuren von König. Zimber musste schon in die Trickkiste greifen, um einen sofortigen Untergang zu vermeiden, doch der Trick hatte auch ein verstecktes Loch mit Figurenverlust. König ging daran vorbei und begnügte sich mit der (remisverdächtigen) Abwicklung zu einer Stellung mit Mehrbauern bei Bauern auf einem Flügel. Auch bei Beyer ging es jetzt eher wieder abwärts. Schuster baute seine Vorteil geduldig aus.
Kurz vor der Zeitkontrolle brach dann Linda Gassmann aus zumindest haltbarer Stellung schnell zusammen: 1½:1½ und 6 aus 8 in der Saison für Herbert-Schweizer. Eine schöne Kombination mit Blick auf seinen d-Freibauern brachte Klehr an: 2½:1½ mit der Zeitkontrolle. Allmählich kristallisierten sich die Ergebnisse Verlust für Beyer, Remis für Zimber und Sieg für Schuster heraus, wenngleich sich das alles noch hinzog. Einzig bei Klaus war trotz Zeitnot-Gezocke eine Klärung ausgeblieben, mit vielen Figuren auf dem Brett und beiderseitig in der Luft liegenden Mattüberfällen blieb es hoch spannend. Etwa eine Viertelstunde nach Zeitkontrolle hieß es dann mit den sich andeutenden Ergebnissen 4:3 für uns.
Grunbach war damit abgestiegen, bei uns hing es ggf. von den anderen Ergebnissen ab. Aus sportlichen Gründen kämpfte Vielsack natürlich weiter. Klaus musste noch eine Qualität geben, hatte aber zwei Bauern und – eben durch das Qualitätsopfer – ein starkes Läuferpaar. In einer nach wie vor scharfen Mittelspielstellung lebten beide Gegner von ihrem finalen 30-Sekunden-Bonus. Doch schließlich platzte die Stellung von Weiß, Klaus wie schon gegen Stuttgart nervenstark, und 5:3!
An Grunbach Sympathiepunkte für die sportliche Einstellung, Fairness, und sie haben es überraschend leicht verdaut!
Mitabsteiger von Grunbach ist Ingersheim nach einem 4:4 gegen Lauffen, bei einem 4½ für Ingersheim hätte übrigens Stuttgart II ins Gras beißen müssen. Glückwunsch an Meister Wolfbusch; Spraitbach brachte auch gegen Böblingen II zwei Großmeister und ging – seltsamerweise – einzig im Spitzenspiel gegen Wolfbusch ohne Fremdverstärkung ans Brett. Das „kleine Finale“ um den letzten Platz gewannen fünf Haller gegen acht Backnanger.
Nächste Saison kommt mit Ludwigsburg eine konkurrenzfähige, aber nicht überstarke Mannschaft hinauf, mit Sontheim II ein sicherer Abstiegskandidat und mit Schönaich II ein weiterer Unsicherheitsfaktor mit möglichen, aber nicht garantierten Großmeistereinsätzen. Und von oben Sontheim I sowie – wahrscheinlich – Erdmannhausen, bei denen ein weiterer Zerfall droht. Schwer wird es natürlich wieder, während Grunbach ziemlich sicher durch die Ostalbliga marschieren wird.