20.01.2018 (Harald Keilhack) – Letztes Jahr ging es zu Sechst nach Spraitbach, die damals mit drei Großmeistern angetreten waren. Beyer verlor zwar nach hartem Kampf gegen Rytschagow, an den Brettern 4-8 wurden jedoch überzeugende 4 Punkte eingefahren; angesichts des gewonnenen Bauernendspiels bei de Boer (am Ende remis) war das sogar für Spraitbach schmeichelhaft.
Diesmal kam Spraitbach nur mit zwei Großmeisten und dazu einer (leibhaftig erschienen!) Strohfrau, die freilich denselben Zweck erfüllen sollte: Nämlich einen kampflosen Punkt einzufahren. Wieder hatten wir die bessere Taktik, wenngleich die Umsetzung etwas zittrig war, denn unser eigens eingesetzter Womanizer Leyrer erschien gerade noch um 10:29 …
Das Match war damit formal praktisch ausgeglichen; Schuster war gegen den Spraitbacher Ersatzmann fast so klar favorisiert wie Beyer gegen GM Burmakin Außenseiter war, an vier Brettern lagen die Zahlen einigermaßen beisammen, Brett 2 passten wir kampflos, und an Brett 1 waren wir geschätzt um 1000 Punkte stärker. An Brett 4-6 gab es übrigens dieselben Paarungen wie im Vorjahr.
Die charmante Spraitbacher Spitzenbrettfrau Sokolova, die tatsächlich ihre erste Turnierpartie spielte, hielt sich zunächst wacker; irgendwer musste ihr verklickert haben, dass man nach 1.Sf3, 2.g3, 3.Lg2, 4.0-0 nicht so schnell matt wird. Zudem ließen sich beide Spieler Zeit, so dass die Partie an Brett 1 erst etwa gleichzeitig mit Keilhacks Remis an Brett 4 fertig war (Stand 1½:1½). Dieser musste später noch auf einen Flug, stand in einer Isolanistellung zwar nur ein wenig angenehmer, ein eventuelles Spiel auf Gewinn wäre freilich – wenn überhaupt – mit epischen Endspielübungen gegen den seeschlangenerfahrenen Kahrovic denkbar. Nach dem verspäteten Anpfiff hätte er dafür bis Zug 78 Zeit gehabt, dann wäre der Flieger weg … Aber es sah zu diesem Zeitpunkt recht gut aus: Beyer hatte eine Eröffnungs-Spezialvariante auf dem Brett. Prompt fiel Keilhack dejavu-mäßig ein, dass das schon mal in einer Internet-Blitzpartie Burmakin – Beyer auf dem Brett war. Dass er es selber auch schon in einer Internet-Blitzpartie gegen Burmakin hatte, merkte Keilhack aber erst zuhause. Trotzdem war die Vorbereitung hier, sagen wir, suboptimal; das hätte man (= Beyer) durchaus am Vorabend noch mal repetieren können.
Unser bester Mann war freilich Spraitbachs Kapitän an Brett 7. Mit Weiß packte er eine harmlose Französisch-Abtauschvariante aus, um dann bereits in Zug 9 die verlustbringende Abwicklung einzuleiten, die unserem Klehr Turm und zwei Läufer gegen Dame brachte. Bei de Boer war die Stellung harmlos (hatten die Spraitbacher Order, mit Weiß auf Remis zu spielen!?), bei Zimber mit beiderseits vorgerückten gedeckten Freibauern positionell undurchsichtig. Schuster begann einen gut aussehenden Angriff. Wir schienen deutliches Oberwasser zu haben.
Leider war aber Beyers Vorbereitung in Zug 15 doch nicht mehr tiefgründig genug, er verpasste die gewagtere, aber bessere Alternative, und die aussichtsreich aussehende Stellung wurde schließlich doch von Burmakin ausgehoben. Zwar brachte Klehr uns schon nach Zug 21 in Führung, aber das 2½:2½ in dieser Partie war doch nur eine Frage der Zeit.
Schuster musste in seiner Angriffsstellung eine Figur opfern; vielleicht war das objektiv alles nicht so klar, aber dem Gegner fehlte Routine und Zeit, so dass hier noch vor der Zeitkontrolle das 3½:2½ feststand. Leider machte sich de Boer mehr Sorgen um Zimbers Stellung als um seine eigene, so dass er zu spät Remis anbot, was der Gegner dann ablehnen musste. Mit Raumnachteil blockierte er dann (…f7-f5 in einer Französisch-Bauernkette), statt vielleicht besser zu öffnen, so dass sich Weiß mit seinem weitgereisten König konsolidieren und schließlich auf ein Tor spielen konnte. Nach der Zeitkontrolle, als de Boers Stellung schon recht schlecht war, bekam Zimber in einer immer noch extrem unübersichtlichen Mittelspielstellung ein Remisangebot, das er nach langem Zögern annahm, und an Brett 5 stellte Krotschak für Spraitbach schließlich das 4:4 sicher.
Der im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Punkt an Brett 1 wurde also an Brett 5 und 6 wieder „aufgebraucht“ – jeweils einen halben weniger gegen dieselben Gegner. Tja, die Achse de Boer/Zimber ist einfach nicht mehr so stark wie im Vorjahr.
In der Tabelle muss man nun etwas umdenken, nachdem das kampflose 8:0 von Stuttgart II gegen Böblingen II in ein 3:5 umgewandelt wurde. Der Abstiegskampf findet damit zwischen Erdmannhausen, Stuttgart II (gegen die wir beide blöderweise mit 3:5 verloren haben …) und uns statt. Böblingen II, Spraitbach und Lauffen müssen vielleicht noch ein wenig aufpassen, dann sollte ihnen aber nichts passieren. Der Aufstieg sollte sich zwischen den in der Besetzung dieser Saison sicherlich nicht oberligareifen Sontheimern und Schönaich II entscheiden.
Das Match war damit formal praktisch ausgeglichen; Schuster war gegen den Spraitbacher Ersatzmann fast so klar favorisiert wie Beyer gegen GM Burmakin Außenseiter war, an vier Brettern lagen die Zahlen einigermaßen beisammen, Brett 2 passten wir kampflos, und an Brett 1 waren wir geschätzt um 1000 Punkte stärker. An Brett 4-6 gab es übrigens dieselben Paarungen wie im Vorjahr.
Die charmante Spraitbacher Spitzenbrettfrau Sokolova, die tatsächlich ihre erste Turnierpartie spielte, hielt sich zunächst wacker; irgendwer musste ihr verklickert haben, dass man nach 1.Sf3, 2.g3, 3.Lg2, 4.0-0 nicht so schnell matt wird. Zudem ließen sich beide Spieler Zeit, so dass die Partie an Brett 1 erst etwa gleichzeitig mit Keilhacks Remis an Brett 4 fertig war (Stand 1½:1½). Dieser musste später noch auf einen Flug, stand in einer Isolanistellung zwar nur ein wenig angenehmer, ein eventuelles Spiel auf Gewinn wäre freilich – wenn überhaupt – mit epischen Endspielübungen gegen den seeschlangenerfahrenen Kahrovic denkbar. Nach dem verspäteten Anpfiff hätte er dafür bis Zug 78 Zeit gehabt, dann wäre der Flieger weg … Aber es sah zu diesem Zeitpunkt recht gut aus: Beyer hatte eine Eröffnungs-Spezialvariante auf dem Brett. Prompt fiel Keilhack dejavu-mäßig ein, dass das schon mal in einer Internet-Blitzpartie Burmakin – Beyer auf dem Brett war. Dass er es selber auch schon in einer Internet-Blitzpartie gegen Burmakin hatte, merkte Keilhack aber erst zuhause. Trotzdem war die Vorbereitung hier, sagen wir, suboptimal; das hätte man (= Beyer) durchaus am Vorabend noch mal repetieren können.
Unser bester Mann war freilich Spraitbachs Kapitän an Brett 7. Mit Weiß packte er eine harmlose Französisch-Abtauschvariante aus, um dann bereits in Zug 9 die verlustbringende Abwicklung einzuleiten, die unserem Klehr Turm und zwei Läufer gegen Dame brachte. Bei de Boer war die Stellung harmlos (hatten die Spraitbacher Order, mit Weiß auf Remis zu spielen!?), bei Zimber mit beiderseits vorgerückten gedeckten Freibauern positionell undurchsichtig. Schuster begann einen gut aussehenden Angriff. Wir schienen deutliches Oberwasser zu haben.
Leider war aber Beyers Vorbereitung in Zug 15 doch nicht mehr tiefgründig genug, er verpasste die gewagtere, aber bessere Alternative, und die aussichtsreich aussehende Stellung wurde schließlich doch von Burmakin ausgehoben. Zwar brachte Klehr uns schon nach Zug 21 in Führung, aber das 2½:2½ in dieser Partie war doch nur eine Frage der Zeit.
Schuster musste in seiner Angriffsstellung eine Figur opfern; vielleicht war das objektiv alles nicht so klar, aber dem Gegner fehlte Routine und Zeit, so dass hier noch vor der Zeitkontrolle das 3½:2½ feststand. Leider machte sich de Boer mehr Sorgen um Zimbers Stellung als um seine eigene, so dass er zu spät Remis anbot, was der Gegner dann ablehnen musste. Mit Raumnachteil blockierte er dann (…f7-f5 in einer Französisch-Bauernkette), statt vielleicht besser zu öffnen, so dass sich Weiß mit seinem weitgereisten König konsolidieren und schließlich auf ein Tor spielen konnte. Nach der Zeitkontrolle, als de Boers Stellung schon recht schlecht war, bekam Zimber in einer immer noch extrem unübersichtlichen Mittelspielstellung ein Remisangebot, das er nach langem Zögern annahm, und an Brett 5 stellte Krotschak für Spraitbach schließlich das 4:4 sicher.
Der im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Punkt an Brett 1 wurde also an Brett 5 und 6 wieder „aufgebraucht“ – jeweils einen halben weniger gegen dieselben Gegner. Tja, die Achse de Boer/Zimber ist einfach nicht mehr so stark wie im Vorjahr.
In der Tabelle muss man nun etwas umdenken, nachdem das kampflose 8:0 von Stuttgart II gegen Böblingen II in ein 3:5 umgewandelt wurde. Der Abstiegskampf findet damit zwischen Erdmannhausen, Stuttgart II (gegen die wir beide blöderweise mit 3:5 verloren haben …) und uns statt. Böblingen II, Spraitbach und Lauffen müssen vielleicht noch ein wenig aufpassen, dann sollte ihnen aber nichts passieren. Der Aufstieg sollte sich zwischen den in der Besetzung dieser Saison sicherlich nicht oberligareifen Sontheimern und Schönaich II entscheiden.