31.10.2018 (Harald Keilhack) – Nachdem schon vor der Saison – bei mindestens 3 Absteigern, einem sehr starken (Wieder-)Aufsteiger aus Grunbach usf. – die Chancen eher mäßig waren, schienen sie nach den zwei 3½:4½-Niederlagen zum Auftakt auf dem Nullpunkt zu sein. Insbesondere ein Sieg gegen Kornwestheim – neben Böblingen III als potentieller Mitabsteiger zu sehen – schien unabdingbare Voraussetzung, um überhaupt etwas im Kampf um den Klassenerhalt mitreden zu können.
Nun, nach dem dritten Spieltag – seit langem einmal ein „großmeisterfreier“ – und dessen Ergebnissen scheint wieder alles möglich. Sogar, dass weder wir noch Kornwestheim absteigen …
Ludwigsburg kam mit 4:0 Punkten als geteilter Tabellenführer, noch dazu – im Unterschied zu den ersten beiden siegreichen Spielen – in Bestbesetzung. Wir hatten auch wieder alles an Bord, waren trotzdem natürlich Außenseiter. Die 68 DWZ-Punkte Differenz bedeuteten eine Erwartung von vierdreiviertel zu dreieinviertel für Ludwigsburg. Aber immerhin hatten wir schon im Vorjahr gewonnen, wo freilich Spitzenspieler Junesch bei den Gästen fehlte.
Prima lief es vor allem bei Keilhack, dessen Gegner offenkundig nicht tief genug mit einer prinzipiellen Königsindisch-Variante vertraut war. Während Keilhack alles aus zig Internetpartien aus dem FF vertraut war. So „begann“ für ihn die Partie erst in Zug 23, wo er mit frischen Kräften die Verwertung seines Vorteils (Qualität gegen Bauer) in Angriff nehmen konnte.
Beyer an Brett 1 kam auch gut aus der (von Junesch vorbereiteten) Eröffnungsvariante. Unterdessen hatte an Brett 4 der Chef nach seinen zwei Auftaktniederlagen in einer faden, aber sicheren Partie remis gemacht. Zimber fand kurz nach der Eröffnung einen hübschen Konter, es entwickelte sich ein lebhaftes Gefecht. Herbert-Schweizer werkelte mit seiner englischen Schablone, sein Gegner Jacobi – gleichsam seit 40 Jahren Englisch-Freak – ließ sich freilich nichts vormachen. Neuzugang Grundmann versuchte, strategische Defizite mit taktischem Einfallsreichtum zu kompensieren, was ihm zwischendurch auch zu gelingen schien.
Auf die Siegesstraße gerieten wir dann, als einerseits Klaus’ Gegner, der in Feuerbach bestens bekannte Edelzocker Kolb, ein Schachgebot mit Qualitätsverlust übersah. Und Beyers Gegner meinte, dem Gegner per Hergabe des Fianchettoläufers eine zersplitterte Bauernstruktur zufügen zu können, und die dafür eingeräumten Angriffschancen … nunja, gegen den bald in der Form seines Lebens spielenden Beyer eine gelinde Fehlkalkulation. Bald hieß es 0:1, damit 1½:½ für uns. Der Ausgleich folgte dann am Brett von Grundmann – der Gegner hatte wohl doch weiter gerechnet und das Spiel unseres Mannes als Bluff enttarnt.
Zimber schien, nach wildem Schlagabtausch, im Schwerfigurenendspiel zunächst besser zu stehen. Bei Schweizer-Herbert ging es eher abwärts, die Konzentration galt nun der Zeitnotpartie des Ludwigsburger Topscorers Bresch gegen Schuster. Dieser wandelte mit dem Läuferpaar indes zunehmend erfolgreich in Kramniks Spuren. Nach einer Niederlage von Schweizer-Herbert und dem sich inzwischen abzeichnenden Remis bei Zimber waren wir dann zwar 2:3 hinten, dennoch siegessicher. Keilhack spielte weiter „im Stehen“, sein Gegner kämpfte derweil mit bewundernswertem Engagement für eine verlorene Sache. Schließlich das 3:3 durch Schuster mit seinem dritten Saisonsieg, und zwei Qualitäten mehr an den Restbrettern.
Keilhack vollstreckte schließlich sicher, worauf sich Klaus, mit Qualität und Bauer mehr, aber ohne den ganz offensichtlichen Gewinnweg, von seinem Gegner zum Remis bequasseln ließ. Man weiß aber am Ende nie, die Brettpunkte …
Besonders die zwei Ex-Ludwigsburger Beyer und Keilhack erweisen sich zunehmend als Schreck der Ludwigsburger, mit dem Vorjahr sind es nun klare 4:0-Punkte an den Spitzenbrettern. Wobei wenn überhaupt Jerie – Beyer aus dem Vorjahr umkämpft war, der Rest war Einbahnstraßenfußball ohne Würfel.
Nächstes Mal geht es dann gegen die alten Bekannten aus Grunbach! Viel hängt nun davon ab, mit welchen Aufstellungen die beiden Ostalb-Bächer gegen uns antreten werden.