16.11.2021 (dB) – In der 3.Runde der Verbandsliga Nord empfing die Erste die mit vier (Halb)-Profis gespickte Vertretung des SK Schwäbisch Hall.
Die Befürchtungen von Frauen schachlich verprügelt zu werden bewahrheiteten sich nicht. Wie sich im Nachhinein herausstellte waren 5 Spielerinnen von Hall bei den europäischen Mannschaftsmeisterschaften der Frauen im Einsatz.
So bekam es Armin Zimber an Brett 1 stattdessen mit GM Vladislav Nevednichy zu tun. Schnell kam dem Feuerbacher sein h-Bauer abhanden, und der GM hatte damit einen Freibauern, den er sicher zum Sieg verwertete.
Hans-Reiner de Boer durfte sich mit dem IM Ivan Sarenac auseinandersetzen. Die ersten 12 Züge im Grünfeldinder wurden sehr zügig gespielt. Nach drei Ungenauigkeiten hintereinander in einfacher Stellung folgte ein Bauernopfer ohne Kompensation, allerdings mit schlechterer Stellung und schnellem 0:1.
Ebenfalls chancenlos war Daniel Klaus gegen Steffen Mages an Brett 5, der in der Abtauschvariante des Damengambits einen Königsangriff startete, dem Schwarz schlussendlich nichts entgegenzusetzen hatte.
Überzeugen konnte hingegen Steve Kreyer. Nach zweistündigem Abtasten gelang es Kreyer das weiße Zentrum mit einem Bauernzug auszuhebeln und nach zweieinhalb Stunden auf 1:3 zu verkürzen.
Winfried Klehr hielt die Partie lange Zeit offen. Er entschloss sich zwei Läufer für einen Turm und einige Bauern zu opfern. Optisch sah es für die mit Weiß spielende Gegnerin zeitweise bedenklich aus. Es gelang ihr jedoch den Druck abzuschütteln und den gegnerischen König mit ihren Läufern in die Brettmitte in ein Mattnetz zu zerren.
Unübersichtlich war die Partie von Jan Urbansky. Die Spieler investierten viel Zeit mit der Folge, dass beide für die letzten 15 Züge nur noch jeweils 5 Minuten auf der Uhr hatten. Bei dem Versuch die Stellung durch Damentausch zu vereinfachen, übersah der Schwäbisch-Haller jedoch eine Mattkombination. Damit konnte der Neuzugang seinen ersten Sieg für Feuerbach feiern.
Helge Hofer kam an Brett 8 als „schwächerer Ersatzspieler“ in diesem zuvor als aussichtslos eingeschätzten Mannschaftskampf zum Einsatz. Die Partie verlief ausgeglichen. Im Bauernendspiel konnte er seine Bauern schneller in Damen umwandeln und nach viereinhalb Stunden auf 3:4 verkürzen.
Gerhard Schuster durfte an Brett 4 gegen die ukrainische WGM Evgeniya Doluhanova antreten. Ihre DWZ von 2312 reichte wohl nicht für einen Einsatz in der Nationalmannschaft.
Schuster kam in seiner sizilianischen Lieblingsvariante gut aus der Eröffnung heraus und konnte die Gegnerin mit seinem Läuferpaar unter Druck setzen. In der Folge konnte er sich erst einen Freibauern schaffen, dann die Qualität und damit auch die Partie verdient gewinnen.
Trotz des 4:4 ist die Erste beim Liga-Orakel mit 52,4 % immer noch Abstiegskandidat Nummer eins. Sollten weitere Überraschungen wie diese gelingen, könnte sich das schnell ändern.
Am 5.12. geht es zum „Auswärtsspiel“ nach Weilimdorf gegen Wolfbusch.